Skip navigation

Menschen- und Arbeitnehmerrechte

Menschenrechte sind Rechte, die für alle Menschen gelten, unabhängig von der Nationalität, dem Wohnsitz, Geschlecht, der nationalen oder ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Religion, Sprache oder einem anderen Status. Wir alle haben die gleichen Rechte als Menschen, ohne Diskriminierung.

Alle Unternehmen sind verantwortlich für die Achtung der Menschenrechte entlang ihrer Wertschöpfungskette, unabhängig von der Fähigkeit oder Bereitschaft von Behörden, die Menschenrechte zu schützen.

Die unternehmerische Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte bedeutet, dass Unternehmen die Menschenrechte anderer nicht verletzen dürfen und bei Missachtungen der Menschenrechte reagieren müssen, die mit ihrer Geschäftstätigkeit zusammenhängen. Es reicht nicht aus, sich nur an die örtlichen Gesetze zu halten oder für wohltätige Zwecke zu spenden.

Damit Beschwerden zeitnah bearbeitet und direkt behoben werden können, müssen Sie als Lieferant von Ericsson auch wirksame Beschwerdemechanismen für Einzelpersonen und Gemeinschaften einrichten, die von Ihren Aktivitäten betroffen sein könnten, oder sich an solchen Beschwerdemechanismen beteiligen.

Fragen

  • Haben Sie die tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen Ihres Unternehmens auf die Menschenrechte analysiert?
  • Welche konkreten Maßnahmen haben Sie ergriffen, um solche Auswirkungen zu berücksichtigen, abzumildern und zu verhindern?
  • Verfügt Ihr Unternehmen über eine Verfahrensweise, Beschwerden wegen einer Missachtung der Menschenrechte zu bearbeiten und Abhilfe für die Betroffenen zu schaffen?
  • Analysiert Ihr Unternehmen Hindernisse, beispielsweise lokale Gesetze oder Geschäftspraktiken, die Sie daran hindern, die Achtung der Menschenrechte zu gewährleisten?
  • Verfügt Ihr Unternehmen über einen Prozess, mit dem Sie sicherstellen, dass Ihre Lieferanten und Unterlieferanten die gleichen Menschenrechtsstandards einhalten?

Die Anforderungen an die Menschen- und Arbeitnehmerrechte im Kodex

Der Abschnitt für Menschen- und Arbeitsrechte des Verhaltenskodex für Geschäftspartner von Ericsson deckt insgesamt sieben Bereiche ab. Wir werden jetzt jeden dieser Bereiche erläutern und erklären, was wir von Ihnen als Lieferanten erwarten.

Vereinigungsfreiheit

Die Freiheit, Gewerkschaften zu gründen, und das Recht der Arbeitnehmer, über eine Vertretungsorganisation Kollektivverträge auszuhandeln, sind wichtige Rechte an sich, aber zugleich Voraussetzung für weitere Arbeitnehmerrechte, d. h. die Achtung dieser Rechte kann in vielen Fällen zur Erfüllung einer Reihe weiterer Arbeitnehmerrechte beitragen.

Als Lieferant von Ericsson müssen Sie sicherstellen, dass es allen Arbeitnehmern freisteht, Gewerkschaften oder ähnlichen externen Vertretungsorganisationen beizutreten oder nicht beizutreten und kollektiv zu verhandeln.

In einigen Ländern sind unabhängige Gewerkschaften gesetzlich verboten. Selbst in diesen Ländern sind jedoch alternative Formen der Arbeitnehmervertretung möglich. Es sei darauf hingewiesen, dass die Arbeitnehmer ihre Vertreter selbst wählen müssen.

Vereinigungsfreiheit
Freie Wahl der Beschäftigung 

Freie Wahl der Beschäftigung 

Faire Arbeitsbedingungen sind ein wichtiges Fundament, um sicherzustellen, dass die Arbeitsrechte eingehalten werden und die Arbeitnehmer sich ihrer Rechte bewusst sind. Moderne Sklaverei, einschließlich Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft sowie Pflichtarbeit oder Menschenhandel sind strengstens verboten. 

Die Arbeitnehmer müssen über ihre Arbeitsbedingungen informiert werden und diese korrekt verstehen. Des Weiteren müssen ihnen diese Informationen in Form eines schriftlichen Vertrags zur Verfügung stehen, in dem die grundlegenden Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in einer für sie verständlichen Sprache aufgeführt sind. 

Moderne Sklaverei kann viele Formen annehmen: Die Arbeitnehmer können daran gehindert werden, zu kündigen; es können ihre Ausweisdokumente einbehalten oder Vermittlungsgebühren eingefordert werden; die Arbeitnehmer können dazu gezwungen werden, für einen Arbeitgeber, der ihnen die Schulung bezahlt hat, für einen unzumutbaren Zeitraum zu arbeiten usw. 

Arbeitsstunden, Lohn und Arbeitgeberleistungen 

Arbeitsstunden, Lohn und Arbeitgeberleistungen 

Angemessene Arbeitsstunden, Löhne und Arbeitgeberleistungen sind unabdingbare Voraussetzungen, die unsere Lieferanten erfüllen müssen. 

Einige der wichtigsten Richtlinien, die für Sie als Lieferant gelten, sind:  

Der Lohn und dessen Auszahlung müssen fair und angemessen sein und mindestens den geltenden Gesetzen oder Industriestandards entsprechen. 

Die Arbeitsstunden dürfen nicht gegen die geltenden Gesetze verstoßen. Eine normale Arbeitswoche darf höchstens 60 Stunden betragen. Überstunden dürfen nur freiwillig geleistet werden, sofern nicht anders gesetzlich erlaubt oder durch rechtliche Mittel, wie z. B. Tarifverträge, vereinbart.

Die Lieferanten müssen sich bemühen, die Arbeitsstunden zu reduzieren, um sich der von der ILO festgelegten regulären Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche anzupassen. 

Mit Ausnahme von außergewöhnlichen Umständen müssen die Arbeitnehmer nach sieben Tage Arbeit mindestens über einen arbeitsfreien Tag (24 Std.) verfügen. 

Abzüge vom Lohn als Disziplinarmaßnahme sind nicht zulässig. 

Kinder, die Schirm betrachten

Verbot von Kinderarbeit

Das Mindestalter ist das Alter bis zum Abschluss der Pflichtschule, mindestens jedoch 15 Jahre.

Eine Person unter 18 Jahren gilt jedoch als Kind. Wenn Kinder im Alter von 15 bis 18 Jahren arbeiten dürfen, dürfen sie unter keinen Umständen für gefährliche oder ihrer persönlichen Entwicklung schädliche Arbeiten eingesetzt werden. Die persönliche Entwicklung umfasst die Gesundheit eines Kindes bzw. seine physische, mentale spirituelle, moralische oder soziale Entwicklung.

Als Lieferant sind Sie auch verpflichtet, den ordnungsgemäßen Einsatz der Teilnehmer am Ausbildungsprogramm und der studentischen Praktikanten sicherzustellen.

Leute außerhalb des Hauptsitzes von Ericsson

Menschenwürdige Behandlung und Nicht-Belästigung  

Ericsson akzeptiert keine Formen der Diskriminierung. Als Lieferant müssen Sie sicherstellen, dass alle Mitarbeiter mit Respekt und Würde behandelt werden.

Körperliche Maßregelungen, mentale oder physische Nötigung, Mobbing und weitere gesetzeswidrige Belästigungen sowie jegliche Art von Drohung und Einschüchterung sind untersagt.

Jegliche Diskriminierung aufgrund von Vorurteilen oder Befangenheit ist verboten, beispielsweise Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, geschlechtsspezifischer Identität, Familienstand, Schwangerschaft, elterlichem Status, Religion, politischer Meinung, Nationalität, ethnischem Hintergrund, sozialer Herkunft, sozialem Status, indigenem Status, Behinderung, Alter, Gewerkschaftszugehörigkeit oder Tätigkeit als Arbeitnehmervertreter sowie aufgrund allen sonstigen Merkmale, die gegebenenfalls durch das geltende Recht geschützt sind.

Turm in der Landschaft

Landrechte

In Fällen, in denen Landrechte von Gemeinden beeinträchtigt werden könnten, müssen die Lieferanten sicherstellen, dass ein angemessener Dialog und eine Konsultation mit den lokalen Gemeinden und den betroffenen Interessengruppen eingeleitet werden.

Diese Anforderung soll die so genannte Landnahme bekämpfen, d. h. wenn das Land von lokalen Gemeinden und/oder Einzelpersonen, wie ethnischen Gemeinschaften, Dörfern und/oder landwirtschaftliche Flächen aufgrund der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens beeinträchtigt wird. Selbst wenn eine behördliche Genehmigung für den Betrieb eingeholt wurde, muss immer eine Interaktion mit der Gemeinschaft erfolgen.

Das Interaktion mit der Gemeinschaft sollte in einer ganzheitlichen, gerechten, kulturell angemessenen, geschlechtsspezifischen und rechtskonformen Weise erfolgen.

Aktive Chirurgie

Verantwortungsbewusster Einsatz der KI

Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, autonome und intelligente Systeme (zusammen „KI“) haben das Potenzial, zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen, und sind ein wichtiger Teil unseres Geschäfts. Wir müssen jedoch sicherstellen, dass der Einsatz der KI nicht zu einer Missachtung der Menschenrechte führt.

Lieferanten, die KI für oder mit Ericsson entwickeln, müssen sicherstellen, dass die Technologie vertrauenswürdig ist und in Übereinstimmung mit den weltweit anerkannten Ethikstandards entwickelt wird, die eine potenzielle Missachtung der Menschenrechte berücksichtigen. Dies sind zum Beispiel die EU-Ethikrichtlinien für vertrauenswürdige KI.

Fragen

Bevor wir zum nächsten Abschnitt übergehen, nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit, um die bisher behandelten Themen zu rekapitulieren.  Gehen Sie ggf. zurück, um sicherzustellen, dass Sie alles verstanden haben. Sie sollten die Fragen als Leitfaden mit ausgewählten Beispielen und nicht als vollständige Liste betrachten.

  • Verfügt Ihr Unternehmen über einen Prozess, um die Einhaltung der lokalen und internationalen Arbeitsnormen kontinuierlich sicherzustellen?
  • Steht es den Mitarbeitern Ihres Unternehmens frei, unabhängigen Gewerkschaften beizutreten oder nicht beizutreten und kollektiv zu verhandeln?
  • Analysiert Ihr Unternehmen die Risiken moderner Sklaverei, beispielsweise die Beschäftigung von Wanderarbeitern oder Saisonarbeitern, den Einsatz von Arbeitsvermittlern, nationale Gesetze, die schlechte Beschäftigung ermöglichen usw.?
  • Stellt Ihr Unternehmen den Mitarbeitern verständliche Informationen zu ihren Beschäftigungsbedingungen zur Verfügung, einschließlich eines schriftlichen Vertrages?
  • Überwacht Ihr Unternehmen die durchschnittliche Arbeitszeit und stellt sicher, dass die Mitarbeiter die gesetzlichen Anforderungen nicht überschreiten?
  • Verfügt Ihr Unternehmen über einen Prozess, der sicherstellt, dass Sie keine minderjährigen Arbeitnehmer beschäftigen?
  • Verhindert Ihr Unternehmen jegliche Art von Diskriminierung am Arbeitsplatz?
  • Verfügt Ihr Unternehmen bei der Lieferung und/oder Beschaffung von Materialien/Komponenten, die Rohstoffe beinhalten, über Prozesse, um die Herkunft dieser Rohstoffe zu verfolgen und sicherzustellen, dass sie verantwortungsbewusst bezogen werden?
  • Verfügt Ihr Unternehmen über Verfahren zur Identifizierung, Dokumentation und Verfolgung von Vorfällen und Unfällen, um Vorfälle zu beheben und deren zukünftige Wiederholung zu verhindern?